Blick auf das Haus

Wie wir arbeiten & was wir machen

Kinder lieben das Unfertige. Sie werden dort zu Gestaltern und Akteuren, wo es noch etwas zu entdecken gibt und sie eigene Ideen entwickeln können. Leitend ist für uns der Situationsansatz - anstatt die Wochen und Monate im Voraus minutiös durchzuplanen, greifen wir aktuelle Fragen und Interessen der Kinder auf und bearbeiten diese in ganzheitlichen Projekten.

Außerhalb der projekt- und themenbezogenen Arbeit legen wir viel Wert darauf, den Kindern Raum zur Entfaltung zu geben und sie in der Entwicklung ihrer Wahrnehmung und ihrer Fähigkeiten zu unterstützen. Dabei stehen nicht Leistung und Erfüllen von Erwartungen im Vordergrund, sondern Entdeckung und Entfaltung, Stärkung des Selbstbewusstseins und der Autonomie der Kinder.

Blick in den Speiseraum

Ebenso wichtig für unsere Arbeit ist ein ökologischer Ansatz. Alltäglich erleben wir mit den Kindern die Natur und leiten sie dazu an, mit Tieren und Pflanzen sorgsam umzugehen und sie mit wachen Sinnen zu erfahren und zu erhalten. Die Kinder besuchen regelmäßig einen Bauernhof in Zwätzen, auf dem sie mitarbeiten und landwirtschaftliche Arbeit erleben können.

Das Verstehen und die Erkenntnis der einzelnen Jahreszeiten im Zusammenspiel mit natürlichen Wachstumsprozessen und auch dessen Absterben, entwickelt bei den Kindern erstes Grundverständnis über den Zyklus des Lebens mit und in der Natur. Wir beziehen die Kinder gezielt in diesen Kreislauf mit ein.

Aquarium

Die Familiengruppe

Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt wachsen im Kindergarten in einer großen „Familiengruppe“ auf. Das Leben der Kinder in altersgemischten Gruppen ist, auch unter dem Aspekt des Situationsansatzes, eine gute Voraussetzung, um soziales Lernen zu ermöglichen. Das Erkennen unterschiedlicher Entwicklungsstände, gegenseitige Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Selbsterkennen werden auf diese Weise gefördert. Die Kinder lernen voneinander und miteinander, sie geben ihre Erfahrungen weiter. Natürlich finden auch altersspezifische Gruppenarbeiten statt und finden Platz in der pädagogischen Arbeit.

Wir legen Wert auf eine optimale Förderung der gesamten Sinnestätigkeit, auf die gezielte Förderung des Spiels, der Kreativität, der Bewegung, der Besinnlichkeit und der gefühlsmäßigen Äußerungen. Die Erzieher*Innen sind den Kindern Partner und Impulsgeber. Gegenstand des gemeinsamen Lernens und Erfahrens ist für die Kinder die Erschließung ihrer Lebenssituationen.

Eine Reihe von Zahnputzbechern und Bürsten

Weitere regelmäßige Aktivitäten in der Kinderbude sind: Singen und Musizieren, Malen und Basteln, Spracherziehung und Sprachförderung, Sport und Gymnastik, Vorschularbeit.

Wir feiern sehr gerne – nicht nur Weihnachten, Fasching, Ostern und St. Martin, sondern auch am Kindertag, bei Zuckertütenfest und Wiesenfest, am Kinderbudengeburtstag und bei unserem jährlichen Vereinsausflug.

Unser Kindergarten soll ein erfahrungsreicher Lebensraum sein.

Ökologisch und nachhaltig

Der ökologische Gedanke durchdringt alle Bereiche unseres kleinen Kindergartens. So verzichten wir soweit wie möglich auf Einweghandtücher und Seifenspender und verwenden waschbare Handtücher und Seifenstücke. Wir wickeln die Kleinsten auch gerne in moderne Stoffwindeln und unterstützen so Eltern, die den Müll vermeiden möchten, der durch die Verwendung von Einwegwindeln entsteht. Kleidung, die beim Toben oder beim Trockenwerden schmutzig geworden ist, verpacken wir in wiederverwendbare Wetbags, die hygienisch sicher sind, ohne dabei so viel Müll zu erzeugen wie dutzende von Einwegplastiktüten.

Die Kinder bringen ihr Frühstück und Vesper selbst in einer Brotdose mit und helfen damit Plastikmüll zu reduzieren, der durch die typischen in Plastik verpackten Kindersnacks entstehen würde. 

Für die mittägliche Kinderküche beziehen wir täglich frisch zubereitete Speisen von Buffet:ok mit Zutaten aus ökologischem Anbau, vorrangig aus unserer Region . Die Philosophie von Buffet:ok besteht darin, auch den kleinen Gästen ein abwechslungsreiches und gesundes Essen zu bieten, ohne dass dabei der Genuss zu kurz kommt.

Buffet:ok bietet eine speziell auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmte vollwertige und vielfältige Kost und leistet somit einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung unserer Kinder. Die Speisen sind grundsätzlich vegetarisch, bieten aber ein Mal pro Woche eine Fleischoption und beinhalten ein Mal im Monat Fisch. Darüber hinaus nehmen wir gerne Rücksicht auf spezielle Wünsche der Eltern (z.B. Verzicht auf Schweinefleisch).

Wir bieten den Kindern neben frisch gekochtem Tee auch Bio-Hafermilch oder Bio-Vollmilch an. Die Kinder erhalten statt Süßigkeiten mehrmals täglich einen Obstteller angeboten, auf dem saisonales Obst den kleinen Hunger zwischendurch und das Bedürfnis nach Süßem stillt. Andere Süßigkeiten gibt es nur zu Feiern, z.B. einem Geburtstag.

Ein Traktor mit Anhänger aus Holz

Unser Spielzeug ist überwiegend auf freies Spiel ausgelegt und ist mit Holzeisenbahn, großen Holzfahrzeugen und Holzbausteinen auch ökologisch nachhaltig. Ebenso bestehen ausführliche Möglichkeiten für das von Kindern so geliebte Rollenspiel mit Verkleidungen, Kaufmannsladen und Kinderküche. Bücher, Spiele, Musikinstrumente und ein Zeichenbereich runden die Spielmöglichkeiten im Innenbereich ab.

Wir machen mit unseren größeren Kindern regelmäßige eine Müllwanderung und verbinden die Bewegung an der frischen Luft mit der Befreiung der Natur von liegen gelassenem Müll. Oft können wir so viele Pfandflaschen einsammeln, dass es hinterher noch für eine kleine Einkehr in der Eisdiele reicht.

Unser Konzept überzeugt auch Andere. Die Kinderbude ist für ihr Nachhaltigkeitskonzept bereits mehrfach mit vorderen Plätzen beim Kinder - und Jugend-Umweltpreis der Stadt Jena bedacht worden. Diese besondere Auszeichnung motiviert uns, unseren Weg weiter zu verfolgen und das Preisgeld geht zurück an die Kinder, da wir damit größere Spielzeuganschaffungen vor allem im Außenbereich finanzieren können.

Räume, Zeiten und Rituale

Die Kinder können sich in allen Räumen frei bewegen. Es gibt ein Wohnzimmer, ein Bauzimmer, ein Puppenzimmer, ein Wald- und Wiesenzimmer und ein Bastelzimmer; außerdem eine Werkecke, eine Malstrecke, ein Schlafzimmer sowie Bad und Diele. In unserem großen Garten gibt es viele Spielgeräte und ein kleines Nutzgärtlein; außerdem haben hier unsere Kaninchen ihr Gehege.

Ein Holzregal mit Windeln

Der Tagesrhythmus wird durch Mahlzeiten und Ruhezeiten vorgegeben: Frühstück (8.00 Uhr), Mittagessen (11.30 Uhr), Schlaf- oder Ruhephase (12.30-14.30), Kaffeetrinken (14.45 Uhr). 

Wir pflegen zwei feste Rituale:
  • den Montagsschwatz, bei dem Kinder und Erzieher*Innen sich begrüßen und den Ablauf der kommenden Tage besprechen
  • den Freitagskaffee für Kinder, Eltern und Erzieher*Innen. Er wird jeweils von einer Familie vorbereitet.

Die Eingewöhnung

Der Übergang von der Familie in die Kinderbude bedeutet für Ihr Kind eine große Herausforderung.

Während der ersten Zeit ist Ihr Kind mit unbekannten Räumen, fremden Erwachsenen und anderen Kindern konfrontiert. Die neue Umgebung fordert Ihrem Kind eine Menge Lern- und Anpassungsleistungen ab.

Eine Reihe von Kleiderhaken

Ihr Kind braucht daher unbedingt die Begleitung einer ihm vertrauten Person. Diese bildet die „sichere Basis“, von der aus Ihr Kind sich all diesen Anforderungen stellt.

Die Eingewöhnungszeit beträgt in der Regel zwei Wochen und ist angepasst auf die Bedürfnisse des Kindes. Im Vorfeld findet ein ausführliches Gespräch mit den Erzieher*Innen statt.